Am vergangenen Donnerstag fiel der Startschuss zur U15/U19-Weltmeisterschaft im Nine-Pin-Bowling, bei uns als Sportkegeln Classic im Sprachgebrauch. Luca Diermeier von den Chambtalkeglern Raindorf hatte sich durch hervorragende Ergebnisse während der laufenden Spielsaison, sowie durch Topleistungen in den Lehrgängen des Bayernkaders in den Blickpunkt der Bundestrainer gespielt. Allein die Qualifikation in den erweiterten Kreis der Jugendnationalmannschaft war bereits ein Riesenerfolg für ihn. Nicht zuletzt durch den souveränen Gewinn der Bayerischen Jugendmeisterschaft in der U18 vor wenigen Tagen schaffte er überraschend den Sprung in die Startformation der männlichen U19-Mannschaft. Als Jüngster in der Mannschaft und als einziger Debütant im männlichen U19-Team erhielt er überraschend das Vertrauen, sich gemeinsam mit den WM-erprobten und erfolgreichen Mannschaftskameraden Tim Radina, Tim Budde und Jonas Willer für Deutschland gegen eine hochklassige Konkurrenz beweisen zu dürfen.
Tin Radina, der sich in den letzten Jahren bereits Weltmeister- und Europameistertitel erspielen konnte, eröffnete für Deutschland, souverän und fokussiert schob er das Deutsche Team kt der Topleistung von 637 Kegel an die Spitze des Wettbewerbs, diese Leistung blieb auch während des gesamten Wettbewerns unerreicht. Luca Diermeier folgte auf Startposition zwei. Nach guten ersten Würfen kam im Abräumspielplötzlich ein wenig Sand ins Getriebe, nach dem ersten Satzstanden relativmagere 139 Kegel auf der Anzeigetafel. Der Auswechselspieler Levin Fälchel wurde bereits zum Aufwärmen beordert. Der zweite Satz begann so gut wie der erste, und diesmal konnte Luca sein Spiel durchziehen. Mit 165 Kegeln war er plötzlich an der Spitze seiner Kontrahenten. Nun lief es wie am Schnürchen, es folgten Durchgänge mit 166 und 164 Kegeln. Das Gesamtergebnis von 634 Kegeln bedeutete nicht nur eine persönliche Bestleistung für Luca, sondern zugleich das zweitbeste Ergebnis des gesamten Teamwettbewerbs. (Bild links zeigt Luca Diermeier, der mit 634 Kegeln persönliche Bestleistung spielte) Deutschland lag damit zur Halbzeit weit vor der Konkurrenz und der WM-Titel rückte in Sichtweite. Als nächster Starter ging der routinierte Tim Budde auf die Bahn, doch leider lief es bei ihm nicht optimal. Trotzdem erkämpfte sich Tim ein ordentliches Ergebnis von 586 Kegeln und hielt die anderen Mannschaften damit auf Distanz. Mit Schlussspieler Jonas Willer. den amtierenden deutschen Jugendmeister, sollte nichts mehr schief gehen, aber Jonas fand überhaupt nicht in sein Spiel. Zum Glück konnten die Verfolger fast kein Kapital daraus schlagen. Über eine Serie von
Neuner im Abräumspiel gewann Jonas wieder Sicherheitund es gelang ihm, den Vorsprung sogar nochmals ein wenig auszubauen, wobei dann sogar der Weltrekord in Sichtweite kam. Als perfekten Schlusspunkt schaffte er es im letzten Wurf diesen Weltrekord zu knacken und um einen einzigen Kegel zu überspielen. WM-Gold und Weltrekord hies es damit für die deutsche Mannschaft und Luca Diermeier am Tag seines ersten Nationalmannschaftseinsatzes. Dieser WM-Titel könnte zudem ein Auftakt für weitere deutsche Erfolge sein. In den nächsten Wettbewerben, Tandem, Sprint, Einzel und Kombination sind noch viele Medaillen zu vergeben. Luca hat sich durch sein Teamergebnis für den Einzelwettbewerb qualifiziert. Das Ergebnis zählt auch zur Kombination, da geht er auf Platz zwei in den Wettbewerb.
Die U15/U19-WM findet im ungarischen Shekesfehervar statt. Die WM-Location, eine nur für die WM in einer hochmodernen Eishockyhalle, der Alba-Arena, errichtete 8-Bahnenanlage begeistert Spieler und Fans gleichermaßen. Die Bahntechnik ist auf modernsten Stand, die Organisation ist perfekt, eine Werbung für den Kegelsport. Im Anschluss an der Jugendweltmeisterschaft findet die Weltmeisterschaft der Männer und Frauen an gleicher stelle statt. Hier starten mit Manuel Lallinger, Jürgen Pointinger, Jan Sandler und Milan Svoboda (für Tschechien) vier weitere Raindorfer, unterstützt vom Raindorfer Teamkapitän Mathias Weber, der als Mitglied der deutschen Teamleitung mit dabei ist. (Bild rechts zeigt das Deutsche Jugendteam, die mit einem neuen Weltrekord die Goldmedaille holte)