Die Raindorfer Sportkegler sind in der 2. Bundesliga Süd/West weiterhin sehr erfolgreich unterwegs und stehen zur Winterpause dort auf Rang 1. Wir sprachen mit den Verantwortlichen der Chambtalkegler Raindorf über die aktuelle Situation zur Halbzeitpause und über die anstehenden Aufgaben und Änderungen für die Sportjahre 2016 und 2017. Im Gespräch gaben die drei Abteilungsleiter Stefan Reiner, Bernhard Schreiner sowie Rudolf Braun Auskunft.
Nach dem Aufstieg in 2014 und dem 3. Tabellenplatz in der ersten Saison sind die Chambtalkegler in der 2. Bundesliga Süd/West Tabellenführer nach 12 Spieltagen. Wie ist diese Entwicklung zu erklären und wo führt das noch hin?
Bernhard Schreiner (Abteilungsleiter - verantwortlich für den sportlichen Bereich und Mannschaftsführer der 1. Herrenmannschaft): Mit dem 3. Tabellenplatz in der Saison zuvor waren wir sehr zufrieden. In der aktuellen Runde hat sich diese Liga gewaltig verändert, d. h. jeder kann jeden schlagen. Saisonziel war definitiv nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben und sich in der vorderen Tabellenhälfte zu etablieren. Das wir nun Tabellenführer sind war nicht zu erwarten, da wir vor der Saison schon verletzungsbedingt nicht das volle Vorbereitungsprogramm absolvieren konnten. Durch zwei etwas glückliche Auswärtssiege und einer neu erlangten Heimstärke überwintern wir gerne als Tabellenführer. Ein weiterer Grund ist natürlich auch, dass die Mannschaft in sich gefestigt ist und harmoniert und man zum richten Zeitpunkt die Leistungen abrufen kann. Was am Ende der Saison raus kommt müssen wir sehen. Wir haben auf jeden Fall keinen Druck, wollen aber den Platz an der Sonne so lange wie möglich verteidigen. Zudem wird Rudolf Kaspar aus der 2. Herrenmannschaft nachrücken, so dass wir etwas flexibler sind und ich endlich die geplante Operation durchführen lassen kann.
Würde man das Aufstiegsrecht wahrnehmen? Das 120 Seelendorf Raindorf in der 1. Bundesliga ist ja unvorstellbar.
Rudolf Braun (Sprecher der Abteilungsleitung): Der Meister der 2. Bundesliga steigt nicht automatisch auf. Die vier Meister der 2. Bundesligen spielen in einem Aufstiegsturnier die zwei freien Plätze für die erste Bundesliga aus. Wenn man sich die aktuelle Tabellensituation in den anderen Ligen anschaut, ist das schon verdammt schwierig. Sollte es zu den Aufstiegsspielen kommen, werden wir diese auf jeden Fall mitmachen. Raindorf in der 2. Liga bzw. Bundesliga allgemein war vor einigen Jahren für uns unvorstellbar. Aber das Gesamtpaket stimmt und jetzt sind wir halt da drin. Es ist uns bewusst, dass wir das auf Dauer nicht halten können. Was die visuelle Kommunikation und die sportliche Organisation durch Sportwart Jürgen Geiger und Mannschaftsführer Bernhard Schreiner betrifft, sind wir auf jeden Fall sehr gut aufgestellt. Finanziell ist alles geregelt, allerdings können wir keine Unsummen für Verstärkungen ausgeben, wie es in der 1. Bundesliga teilweise praktiziert wird. Hier fehlen uns leider die „großen“ Partner, mit denen wir langfristig planen könnten. Obwohl wir in den Heimspielen viele Zuschauer haben, zeigt sich wieder, dass Sportkegeln eine Randsportart ist.
Wenn die finanziellen Mittel fehlen, wie kann dann die Mannschaft für die kommende Saison ergänzt werden?
Stefan Reiner (Abteilungsleiter – zuständig für den organisatorischen Bereich): Wir schauen immer, ob der eine oder andere Kegler aus unserer Region/Bezirk uns verstärken bzw. weiterhelfen könnte. Grundsätzlich wollen wir aber Kegler aus den eigenen Reihen an die erste und zweite Herrenmannschaft sowie an die erste Damenmannschaft heranführen. Allerdings sind unsere Jugendlichen altersmäßig und vor allem leistungsmäßig noch nicht auf dem Niveau, das man dafür benötigt und zudem ist das Leistungsgefälle von der ersten Mannschaft zu der zweiten und dritten Herrenmannschaft derzeit zu groß. Aber wir arbeiten daran, dass wir uns leistungsmäßig breiter aufstellen und sind auch schon in Gesprächen.
Kann man das konkretisieren?
Bernhard Schreiner: Was Neuzugänge betrifft nein, da die Erfahrung zeigt, dass auch zur Wechselfrist am 30.06. noch etwas passieren kann. Gibt es was Hundertprozentiges, würden wir das mitteilen. Wichtig für uns ist, dass die aktuelle Mannschaft auch für die Saison 2016/2017 so zusammenbleibt, und das ist auch der Fall. Unser tschechischer Nationalspieler Milan Svoboda hat vor Kurzem bis 2018 verlängert.
Welche konkreten Aufgaben stehen in den nächsten Wochen und Monaten an?
Rudolf Braun: Neben dem normalen Punktspielbetrieb gibt es zahlreiche Meisterschaften in unserem Spielkreis und auch im Bezirk, an denen wir teilnehmen. Eigentlich gibt es bis Ende Mai kein freies Wochenende mehr. Ein kleines Highlight soll unser 2-tägiger Vereinsausflug werden, der Mitte Juli stattfindet. Der Bus ist mit 56 Teilnehmern bereits voll und zeigt, dass der Zusammenhalt in unserem Klub weiterhin sehr stark ist.