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Die Mittelbayerische Zeitung berichtete am 10. Juni 2017

11.06.2017

Nationalspieler Radek Hejhal zum SKK Raindorf

Mit drei Neuzugängen fühlt sich der Bundesliga-Aufsteiger im Chambtal fit für den erfolgreichen Kampf gegen den Abstieg.

Trotz aller Euphorie im Chambtal: Die Feierlichkeiten nach Siegen werden in der Bundesliga wohl weniger ...
Foto: Tschannerl
 

RAINDORF. Mit dem Abschied von Kapitän und Manager Bernhard Schreiner, Urgestein des Chambtals, hat Bundesliga-Aufsteiger SKK Raindorf zuletzt sogar abseits der Kegelbahn für Aufsehen gesorgt (wir berichteten). Abteilungsleiter Rudolf Braun hat die Geschäfte der „Ersten“ übernommen. Eine große Herausforderung wird dieser Bundesliga-Aufstieg aber für alle. Wie für so viele Erstliga-Aufsteiger, sportartübergreifend, gibt es auch im Kegler-Chambtal nur ein Ziel: „Klassenerhalt“. Das wird schwer genug. Doch war die Führung nicht untätig nach den Abgängen von Bernhard Schreiner (pausiert) und Thomas Pfeffer (zurück zu Landesliga-Aufsteiger SKK Eschlkam).

Matthias Sperl kam vom SKK Willmering, Braun bezeichnet ihn als „jungen, ehrgeizigen Spieler“, der sich als einer besten Kegler des Landkreises „bei uns durchsetzen wird“. Auch der 19-jährige Michael Kotal trägt Vorschusslorbeeren: „Er ist ebenfalls sehr ehrgeizig“, hat der Neue gleich beim ersten Training überzeugt. Doch als wirkliche Granate gilt der dritte Neuzugang des Bundesliga-Aufsteigers: Der tschechische Nationalspieler Radek Hejhal. „Er hat Raindorf den Vorzug vor Victoria Bamberg gegeben“, kommt der Landsmann von Raindorfs Spitzenkraft Milan Svoboda, ebenfalls Nationalspieler, rüber vom SKK Podborany, hat schon in Straubing, Erlangen, Bad Staffelstein und Zerbst Akzente gesetzt. In Zerbst gewesen zu sein, ist natürlich eine Empfehlung. Hejhal, 50 Jahre jung, dürfte den Chambtalern sehr weiterhelfen.

Eine Chance auf den Klassenerhalt

Auch „Matze“ Weber kennt den international erfahrenen Tschechen gut, nicht zuletzt durch die 667:658-Niederlage im Viertelfinale der jüngsten Weltmeisterschaft in Dettenheim. „Mit diesem Kader haben wir die Chance, die Bundesliga zu halten“, gibt sich Braun kämpferisch.

Neuer Teammanager ist Stefan Grave, der bisher für die zweite Mannschaft verantwortlich war. Auch Elmar Diermeier bringt sich mit ein. Während ganz Raindorf auf die Veröffentlichung des Bundesliga-Spielplans wartet (wann Zerbst mit „Matze“ Weber kommt), ist am 13. Juli offizieller Trainingsauftakt. „Die Spieler trainieren aber schon individuell, um sich konditionell vorzubereiten“, verrät Braun kein Geheimnis. Die Kräfte durchs Fahrradfahren, Laufen oder Schwimmen wird jeder dringend brauchen im Reigen der bundesdeutschen Kugel-Elite ab September. In der Vorbereitung wird zwei, drei Mal in der Woche zusammen trainiert.

Ehe es Mitte September losgeht in der Bundesliga, stehen auch noch Arbeiten an den Bahnen im Chambtaler Hof an: „Die Kegelbahn ist noch nicht ganz auf Bundesliganiveau. Das wird jetzt alles noch gemacht. Vor allem was Fallintensivität und Anzeigesystem betrifft“, berichtete der neue Raindorfer Manager Rudolf Braun, bei den ehemaligen Randsberger Rittern groß geworden. Natürlich begeben sich die Kegel-Stars des Landkreises, denen bei den Heimkämpfen großer Zuspruch der Anhänger gewiss ist, auf PR-Tour. Am 15. Juli ist das Einladungsturnier bei den Chamer Rittern, den Nachfahren der legendären Randsberger Ritter, in Pösing.

Ein Freilos in erster Pokal-Runde

Am 19. August sind die Chambtaler Gäste zum Jubiläum des SKC Altschaching gegen eine Niederbayern-Auswahl, am 26. August wartet das Testspiel gegen Rot-Weiß Hirschau, zur Generalprobe kommt es am 9. September. In der ersten Runde des DKBC-Pokals hat Raindorf als Erstligist Freilos, ernst wird es in der zweiten Runde am 7. Oktober. Obwohl die erste Bundesliga ganz Deutschland umfasst, müssen die Newcomer aus Ostbayern nicht durchs ganze Land touren, die Auswärtstouren ähneln denen der zweiten Liga. Nur zum Gastspiel beim „FC Bayern“ Rot-Weiß Zerbst geht es weiter weg nach Sachsen-Anhalt, um sich die Niederlage abzuholen.

Fürs Gastspiel bei Victoria Bamberg kehrt Raindorfs Routinier Christian Schreiner noch einmal an seine ehemalige Erstliga-Wirkungsstätte zurück. Wer hätte das gedacht. Beim SKC Bad Staffelstein hängen die Hölzer ebenfalls sehr hoch, die Chambtaler müssen sich aber über Heimsiege in sichere Gefilde der Tabelle bringen. Vielleicht geht etwas bei den Nibelungen in Lorsch. Die Franken in Breitengüßbach (TSV) haben sich seit drei Jahren in der Bundesliga behauptet und gut verstärkt. Raindorfer Kragenweite zu haben scheint Donauperle Straubing, nicht zuletzt wegen der hohen Fluktuation im Kader.

Die Kunststoffbahn als Vorteil?

Mitaufsteiger FEB Amberg muss ohnehin geschlagen werden, um in der Bundesliga überleben zu können. Kenner gehen davon aus, dass zehn Punkte nötig sind, um als Drittletzter drin zu bleiben. Die Kunststoffbahn könnte zum Raindorfer Vorteil werden, weil viele Gegner auf anderen Bahnen trainieren. Kommt der Aufsteiger in einen Lauf, könnte mit besserer Tagesform der eine oder andere als stärker eingeschätzte Erstliga-Konkurrent vielleicht überrumpelt werden. (rtn)

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